„Zeitlebens ein fanatischer Zeitungsleser“

„Das Zeitungslesen in Thomas Bernhards Leben und Werk ist leider schlecht erforscht (…).“ (Michael Angele: Der letzte Zeitungsleser, 2016) Thomas Bernhard war ein exzessiver, „fanatischer Zeitungsleser„(Alte Meister), geradezu süchtig nach Presse-Erzeugnissen, ein newspaperholic: „Ich les‘ Zeitungen jeden Tag, das fehlt mir sonst. Aber ich lese sie nicht, ich schau‘ sie nur durch. Ich les‘ doch keine Bücher, […]

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  Transkription der Postkarte vom  17.09.1962                 Thomas Bernhard hat man sich als einen überglücklichen Menschen vorzustellen. Auf einer Ansichtskarte an den Bruder vom April 1962 (Posteingang 3) bezeichnete er sich als den »glücklichsten Menschen«, nun ist er, wenige Monate später, »sehr glücklich«. Stellte sich am Anfang des […]

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  Transkription der Postkarte vom  16.07.1962   Die Anschrift der Ansichtskarte (»Fam.[ulanten]« Peter Fabjan in Schwarzach i. Pongau) ist inzwischen berühmt, und die gängigen Suchmaschinen verzeichnen schnell die entsprechenden Einträge: Im Krankenhaus von Schwarzach durchlief der Mediziner P. F., der 1958 sein Studium in Wien begonnen hatte, mehrmalige Famulaturen, wurde vom Schriftsteller Th. B. häufig […]

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  Transkription der Postkarte vom 05/06.04.1962   Als Liebhaber von Komparativ und Superlativ benutzt Thomas Bernhard bekanntlich nicht häufig  die Grundformen von Adjektiven. Wenn Frau Hedwig Stavianiceks Aufenthalt auf der Ansichtskarte vom April 1962 in Ragusa, also Dubrovnik, als »glücklich« bezeichnet wird, muss der Kartenschreiber im Karst von Trebinje sich seinem Medizinstudenten-Bruder als der »glücklichste […]

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Das Datum auf der neuen Karte im Posteingang, der 18. September 1961, bringt, dem Zufälligen mehr geschuldet als der systematischen Suche, eine vielleicht nicht völlig überflüssige Anregung zu möglichen biographischen Annäherungen an Thomas Bernhard: Wenn in nicht allzu ferner Zukunft eine Tag für Tag fortschreitende »Chronik von Leben und Werk« (z. B. für Rainer Maria […]