Das Jahr ohne ihn, Dr. h. c. Raimund Fellinger, Präsident der Internationalen Thomas Bernhard Gesellschaft, verstorben am 25. April 2020
Wie gerne denken wir an gemeinsames Erleben von Schlösservisiten in Goldegg wie Wolfsegg, Diskussionsrunden und Abende in Nathal wie 2006 der mit Pierre Chabert zum 100. Geburtstag von Beckett mit la dernière bande, an der noch Prof. Schmidt-Dengler teilgenommen hat, die Lesung aus Heldenplatz durch Herrn Wuttke oder die von Holzmann, dem Mann mit der großen Stimme.
Sein jahrelanges Arbeiten mit dem Archivleiter in Gmunden, Herrn Dr. Huber für die Werkausgabe, sein Wirken im Verlag und sein Teilnehmen an Verhandlungen in Wien mit Minister Ostermeier und in Marbach mit Prof. Raulff zur Zukunft der beiden literarischen Nachlässe bleiben sein Verdienst.
Die dramatischen Ereignisse seines Abschiednehmens, seine Teilnahme an der Vorstandssitzung in Darmstadt, als er uns, bereits sprechunfähig geworden, ein Blatt Papier mit seinen Abschiedsworten übergibt, sein Präsentsein bei der Generalversammlung, sein letzter Besuch im Salzburger Büro, ein mit Frau Stephanie gemeinsamer Mittag dort in St. Peter, sein Ignorieren der körperlichen Katastrophe hin bis zur Stockholmvisite für Peter Handke, für den er noch ein neues Buch lektoriert, sein Wahrnehmen der Rolle des Präsidenten bis zuletzt – alles das bleibt mit dem Bild, dem Erleben eines Menschen verbunden, der ohne Seinesgleichen war.
Mit ihm ist für Viele ein gemeinsamer Lebensabschnitt zu Ende gegangen. Es bleibt schwierig in seine großen Fußstapfen zu treten, uns nur einmal mehr Dank zu sagen!
Anny und Peter Fabjan
(c) Sepp Dreissinger
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