Spuren
Gmunden: Gedenktafel am Sterbehaus
Die Tafel wurde auf Initiative Dr. Peter Fabjans und des ehemaligen Gmundner Bürgermeisters Heinz Köppl angebracht. Zwischenzeitlich befand sich in der Wohnung, in der der Schriftsteller 1989 starb, auch das Thomas-Bernhard-Archiv.
Heerlen (NL): Gedenktafel am Geburtsort
Die schwangere Herta Bernhard ging im Juni 1930 in die Niederlande, wo sie an der Hebammenschule in Heerlen eingeschrieben wurde. Dort kam am 9. Februar 1931 ihr Sohn Nicolaas Thomas zur Welt. Am Eingang zum Parc Imstenrade, der ehemaligen Hebammenschule, erinnert seit 2001 eine Gedenktafel an den niederländischen Geburtsort des österreichischen Schriftstellers. Die Initiative ging von der Euriade-Stiftung unter dem Vorsitz von Prof. Werner Janssen und der Gemeinde Heerlen aus.
(Die ITBG dankt Prof. Dr. Werner Eichhorst für das Foto)
Henndorf: Thomas-Bernhard-Stein
Der Stein wurde von der ehemaligen Henndorfer Volksschuldirektorin Inge Schattauer (*1932) erstellt. In Henndorf befindet sich neben dem Grab Herta Fabjans, Thomas Bernhards Mutter, auch das Geburtshaus des Großvaters Johannes Freumbichler, in dem heute das Literaturhaus Henndorf untergebracht ist.
(Die ITBG dankt dem Literaturhaus Henndorf für das Foto)
Ottnang: Thomas-Bernhard-Straße
In der Nähe der Bernhard’schen Liegenschaft in Ottnang führt die Straße von Niederottnang bis Kropfling.
Saalfeld (DE): Gedenktafel und Bankgruppe am Steigerhaus
»Es kam anders. Der Zug fuhr nicht Richtung Salzburg und nach Saalfelden, sondern Richtung München und nach Saalfeld in Thüringen. Die Meinigen hatten die Aufschrift auf dem Pappendeckel nur oberflächlich gelesen, die Abfahrt war schon in der Dunkelheit, ich war betrogen.« (Ein Kind)
Zum 80. Geburtstag Thomas Bernhards (und 70 Jahre nach seinem unfreiwilligen Aufenthalt in Saalfeld) wurde 2011 eine Gedenktafel am Steigerhaus, dem ehemaligen Kinderheim für schwer erziehbare Kinder angebracht sowie eine Thomas-Bernhard-Bankgruppe eingeweiht.
Salzburg: Thomas-Bernhard-Institut am Mozarteum
»Das Mozarteum war eine schlechte Schule, dachte ich beim Eintreten in das Gasthaus, andererseits gerade für uns die beste, denn sie hat uns die Augen geöffnet. […] Das Mozarteum ist noch heute weltberühmt, aber es ist die denkbar schlechteste Musikhochschule, dachte ich.« (Der Untergeher)
Zwischen 1955 und 1957 studierte Bernhard am Salzburger Mozarteum: 2013, 65 Jahre nach ihrer Gründung, wurde die Abteilung Schauspiel und Regie der Universität »nach einem ihrer schillerndsten und streitbarsten Absolventen« benannt.
Salzburg: Thomas-Bernhard-Straße und Skulptur in der Scherzhauserfeldsiedlung in Lehen
»Heute über die Scherzhauserfeldsiedlung zu schreiben, ist eine Störung der Stadtverwaltung von Salzburg, und ich irritiere, wenn ich mich der Scherzhauserfeldsiedlung erinnere. Ich erinnere mich meiner Lehrzeit, der wichtigsten Zeit meines Lebens, wie ich glaube, und naturgemäß erinnere ich mich der Menschenvorhölle, als welche ich für mich die Scherzhauserfeldsiedlung immer bezeichnet habe. Ich habe nicht gesagt, ich gehe in die Scherzhauserfeldsiedlung, wenn ich in die Scherzhauserfeldsiedlung gegangen bin, sondern ich habe gesagt, ich gehe in die Vorhölle.« (Der Keller)
Zwischen 1947 und 1949 absolvierte Bernhard eine Lehre im Gemischtwarengeschäft des Kaufmanns Podlaha in der Scherzhauserfeldsiedlung. Heute erinnert eine Straße und eine ihm gewidmete Skulptur von Peter Schwaighofer im mittleren Hof der Siedlung an ihn.
(Die ITBG dankt der Wissensstadt Salzburg und Peter Schwaighofer für die Fotos)
Seekirchen am Wallersee: Thomas-Bernhard-Weg
1935-37 lebte Thomas Bernhard mit den Großeltern in Seekirchen, unweit des Geburtsortes des Großvaters in Henndorf.
(Die ITBG dankt dem Stadtamt Seekirchen a.W. für das Foto)
Traunstein (DE): Gedenktafel
1990 wurde in der Schaumburger Straße 4 in Traustein – Thomas Bernhards Wohnort zwischen 1938 und 1944 – eine Gedenktafel zu Ehren des Schriftstellers enthüllt. Anwesend waren der Hausbesitzer Bernhard Kreil, Traunsteins damaliger Oberbürgermeister Fritz Stahl und Dr. Peter Fabjan. Aktuell ist ein Ersatz für das in der Zwischenzeit samt Tafel abgerissene Haus in der Schaumburger Straße in Arbeit.
(Die ITBG dankt Franz Haselbeck für die Fotos)
Wien: Wohnorte in der Wernhardtstraße in Ottakring & der Obkirchergasse in Döbling
»Dann bin ich im Waschkorb nach Wien gekommen mit meiner Mutter. Großgeworden bin ich in Wien. Typisches Großstadtkind am Anfang.« (Sind Sie gern böse? Interview von Peter Hamm)
Erste Kindheitsjahre verbrachte Thomas Bernhard in Wien, genauer gesagt in einem Zinshaus in der Wernhardtstraße 6 (1160), der Ottakringer Wohnung der Großeltern Johannes Freumbichler und Anna Bernhard. 1935 zog die Familie nach Seekirchen am Wallersee.
Nachdem Bernhard 1950 die Beamtenwitwe Hedwig Stavianicek in der Lungenheilstätte Grafenhof in St. Veit im Pongau kennenlernt, verbringt er ab 1957 immer wieder Zeit in Stavianiceks Drei-Zimmer-Wohnung in der Obkirchergasse 3 (1190) in Oberdöbling.
Ausführlich berichtete Peter Stuiber 2021 im Magazin des Wien Museums über Thomas Bernhard Wiener Wohnorte; die ITBG bemüht sich um Gedenktafeln an beiden Häusern.
Wien: Grab auf dem Grinzinger Friedhof
Bernhards Beisetzung fand am 16. Februar 1989 im engsten Familienkreis statt. Er liegt im Grab seines fünf Jahre zuvor verstorbenen Lebensmenschen Hedwig Stavianicek und ihres Mannes.
Wien: Café Bräunerhof
Das Wiener Kaffeehaus in der Stallburggasse, in dem Bernhard seine ›unheilbare Zeitungssucht‹ (In der Höhe) gestillt hat.
Wienwiki / Johann Werfring / CC-BY-SA-3.0
(Die ITBG dankt Johann Werfring für das Foto)
Wolfsegg: Gasthof Brandlhof
In »dem immer nervenberuhigenden Gasthof Brandl« (Auslöschung), wie der Brandlhof in Wolfegg bis 1985 hieß, war Bernhard Stammgast.
(Die ITBG dankt dem Gasthof Brandlhof Wolfsegg sowie dem Marktgemeindeamt Wolfsegg für die Bilder)