»Wirkung ist letztenendes etwas Furchtbares«, klagt Thomas Bernhard 1973 mit Blick auf Kollegen, von denen er sich nachgeahmt fühlt – heute hätte er seinen Augen nicht getraut: Die Antworten auf seine Literatur reichen von Ägypten bis Vietnam, von eher unauffälligen Anspielungen bis zu Auftritten von Bernhard-Gespenstern. Den Grundstein für diese anhaltende einzigartige Wirkung legten Übersetzungen in bisher 42 Sprachen, die freilich laut Bernhard »mit dem Original nicht viel zu tun« haben.
In ihrem Vortrag geben Juliane Werner und Clemens Braun von der Internationalen Thomas Bernhard Gesellschaft Einblicke in die faszinierende und zum Teil skurrile Welt des internationalen Bernhard-Nachlebens und beantworten Fragen wie: Welcher Starautor empfiehlt Bernhard für den Nobelpreis, wer verflucht ihn als regelrechtes Unglück für das eigene Schreiben? Welche Übersetzungscover fand er am scheußlichsten? Und wo lebt der ›Balkan-Bernhard‹?
Stammgast Bernhard im »immer nervenberuhigenden Gasthof Brandl« (Auslöschung)