THOMAS BERNHARD WIRKT
Wie wirkt Thomas Bernhard, damals wie heute? Von einer »Droge« hat der Regisseur Claus Peymann, der viele seiner Stücke auf die Bühne gebracht hat, mit Blick auf Bernhard gesprochen: Einmal im sprachlichen Sog der Texte gefangen, fällt es nicht leicht, sich wieder freizuspielen vom suggestiven Sound und von der existenziellen Unerbittlichkeit dieser Literatur.
Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Thomas-Bernhard-Tage stellen wir uns 2025 die Frage, was die seit Jahrzehnten anhaltende Wirkung ausmacht – eine Wirkung, die weit über den Bereich der »Buchwelt« hinausreicht. Dabei nehmen wir Bernhard als öffentliche Person in den Blick, die als Rappelkopf und Provokateur für Schlagzeilen gesorgt hat, fragen aber auch nach der Bedeutung, die der Österreicher international, in der nicht-deutschsprachigen Literatur erlangt hat. Was zieht Leser:innen, Theaterbesucher:innen und Germanist:innen damals wie heute in den Bann?
Während Johannes Silberschneider am Freitagabend in die faszinierenden wie irritierenden Sprach- und Denkwelten des Autors eintaucht, wollen wir am Samstag in Vorträgen und Gesprächen dem andauernden Interesse an Bernhards Werk und Leben auf die Spur kommen. In Drei Wochen mit Thomas Bernhard in Torremolinos erzählt Susanne Kuhn von einer Spanienreise, die sie mit ihrem Halbbruder kurz vor dessen Tod unternommen hat. Damit rückt auch eine unmittelbare persönliche Dimension des Themas in den Blick: Was heißt es, neben und mit Thomas Bernhard zu leben? Die Präsentation des kürzlich erschienenen Buches und eine abschließende Podiumsdiskussion runden das Programm der diesjährigen Bernhard-Tage ab.
Konzeption des Programms: Harald Gschwandtner & Bernhard Judex (Stefan Zweig Haus / Literaturarchiv Salzburg)
Organisation: Sybil Seeber (Seelackenmuseum St. Veit/Pongau)