Lebensdaten

  • 1931

    © Fotoarchiv Thomas Bernhard

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    Geboren am 9. Februar in Heerlen/Niederlande als Sohn von Herta Bernhard (1904-1950) und Alois Zuckerstätter (1905-1940).

    Seine Mutter ist die Tochter des Schriftstellers Johannes Freumbichler (1881-1949) und dessen Lebensgefährtin Anna Bernhard (1878-1965).

  • 1932

    Lebt bei den Großeltern mütterlicherseits in Wien.

  • 1935

    Übersiedlung mit den Großeltern nach Seekirchen am Wallersee.

  • 1937

    Übersiedlung nach Traunstein/Oberbayern.

  • 1944-1945

    Besucht das Internat in Salzburg;
    nach Kriegsende das Humanistische Staatsgymnasium in Salzburg.

  • 1947

    Beginn der kaufmännischen Lehre in Salzburg, die mit der Kaufmannsgehilfenprüfung abgeschlossen wird.

  • 1948-1951

    Schwere Rippenfellentzündung, Lungentuberkulose.

    Aufenthalte in den Sanatorien Großgmain und Grafenhof (St. Veit/Pongau).

  • 1949

    Tod des Großvaters am 11. Februar.

  • 1950

    Die Erzählung Das rote Licht erscheint im Salzburger Volksblatt als erste literarische Veröffentlichung (unter dem Pseudonym Thomas Fabian). Erste Begegnung mit Hedwig Stavianicek am 27. Juli. Die um 37 Jahre ältere Frau wird Bernhards „Lebensmensch“. Tod der Mutter am 13. Oktober.

  • 1952

    Erste Lyrik-Veröffentlichung im Münchner Merkur vom 22.4.1952: das Gedicht Mein Weltenstück.

  • 1952-1955

    Freier Mitarbeiter beim Demokratischen Volksblatt in Salzburg.

  • 1955-1957

    Besucht die Hochschule für Musik und darstellende Künste Mozarteum in Salzburg.

  • 1957

    erscheint die erste Buchpublikation Bernhards, der Gedichtband Auf der Erde und in der Hölle (Otto Müller, Salzburg).

  • 1958

    erscheinen zwei weitere Gedichtbände: In hora mortis (Otto Müller, Salzburg) und Unter dem Eisen des Mondes (Kiepenheuer & Witsch, Köln).

  • 1959

    erscheint die rosen der einöde. fünf sätze für ballett, stimmen und orchester (S.Fischer, Frankfurt/Main).

  • 1960

    Aufführung mehrerer kurzer Schauspiele unter der Regie von Herbert Wochinz durch Schauspieler des Theaters am Fleischmarkt in Maria Saal, Kärnten, dem Wohnsitz von Gerhard und Maja Lampersberg, mit denen Thomas Bernhard zwischen 1957 und 1960 befreundet ist.

  • 1962

    Polenaufenthalt

  • 1963

    Mit dem Roman Frost, der im Insel Verlag, Frankfurt/Main erscheint, gelingt der literarische Durchbruch.

  • 1964

    erscheint die Erzählung Amras; Thomas Bernhard erhält den Julius-Campe-Preis.

  • 1965

    Thomas Bernhard erwirbt in Ohlsdorf bei Gmunden ein verfallenes Bauerngehöft aus dem Beginn des 14. Jahrhunderts, das er in 10jähriger Arbeit zu einem stattlichen Landsitz ausbaut. Er erhält den Literaturpreis der Freien und Hansestadt Bremen.

  • 1967

    erscheinen der Roman Verstörung und der Band Prosa im Suhrkamp-Verlag, Frankfurt/Main, wo von nun an beinahe alle Werke Bernhards veröffentlicht werden.
    Thomas Bernhard erhält die literarische Ehrengabe des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie.

  • 1968

    erscheint die Erzählung Ungenach.
    Thomas Bernhard wird mit dem sogenannten Kleinen Österreichischen Staatspreis (Eklat anlässlich seiner Dankesrede) und dem Anton-Wildgans-Preis.

  • 1969

    erscheinen die Erzählung Watten. Ein Nachlaß, der Kurzprosaband Ereignisse und die Erzählsammlung An der Baumgrenze.

  • 1970

    wird in Hamburg in der Regie von Claus Peymann das erste Theaterstück von Thomas Bernhard aufgeführt: Ein Fest für Boris. Das Filminterview Drei Tage entsteht.

    Im selben Jahr erscheint der Roman Das Kalkwerk. Thomas Bernhard wird mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet.

  • 1971

    erscheinen die Erzählung Gehen und die Erzählsammlung Midland in Stilfs. Die Erzählung Der Italiener wird von Ferry Radax verfilmt.

  • 1972

    wird bei den Salzburger Festspielen in der Regie von Claus Peymann das Theaterstück Der Ignorant und der Wahnsinnige uraufgeführt. Dabei kommt es zum Skandal um das Notlicht, das Bernhard und Peymann in der Schluss-Szene abdrehen lassen wollten.
    Bernhard erhält im selben Jahr den Franz-Theodor-Csokor-Preis, den Grillparzer-Preis und den Adolf-Grimme-Preis.

  • 1974

    werden die beiden Theaterstücke Die Jagdgesellschaft (Burgtheater Wien) und Die Macht der Gewohnheit (Salzburger Festspiele) uraufgeführt. Die Erzählung Der Kulterer wird von Vojtech Jasny verfilmt.
    Thomas Bernhard erhält den Hannoverschen Dramatikerpreis und den Prix Séguier.

  • 1975

    © Fotoarchiv Thomas Bernhard

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    erscheint der erste Band der autobiographischen Schriften von Thomas Bernhard: Die Ursache. Eine Andeutung (Residenz-Verlag, Salzburg).

    Zusätzlich werden der Roman Korrektur (Suhrkamp, Frankfurt/Main) publiziert und das Theaterstück Der Präsident (Akademietheater Wien) uraufgeführt.

  • 1976

    werden die Theaterstücke Die Berühmten (Wiener Festwochen) und Minetti (Württembergische Staatstheater Stuttgart) uraufgeführt und die Autobiographie Der Keller. Eine Entziehung mit dem zweiten Band fortgesetzt.
    Der Autor erhält den Literaturpreis der Österreichischen Bundeswirtschaftskammer.

  • 1978

    wird das Theaterstück Immanuel Kant (Württembergische Staatstheater Stuttgart) uraufgeführt. Der Kurzprosaband Der Stimmenimitator und die Erzählung Ja erscheinen, und die Autobiographie wird mit dem Band Der Atem. Eine Entscheidung fortgeführt.

  • 1979

    wird das Theaterstück Vor dem Ruhestand (Württembergische Staatstheater Stuttgart) uraufgeführt.

    Thomas Bernhard tritt aus der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung aus, nachdem der damalige Bundespräsident Walter Scheel aufgenommen worden war.

  • 1980

    erscheint die Erzählung Die Billigesser, das Theaterstück Der Weltverbesserer wird am Schauspielhaus Bochum uraufgeführt.

  • 1981

    wird das Theaterstück Am Ziel bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt. Es erscheint ein weiterer Band der Autobiographie mit dem Titel Die Kälte. Eine Isolation und das 1959/60 in England und Sizilien entstandene Gedicht Ave Vergil.

  • 1982

    erscheinen der Roman Beton und die Erzählung Wittgensteins Neffe. Eine Freundschaft sowie der autobiographische Band Ein Kind. Das Theaterstück Über allen Gipfeln ist Ruh (Schauspielhaus Bochum / Ludwigsburger Schloßfestspiele) wird uraufgeführt. Premio Letterario Prato.

  • 1983

    erscheint der Band Der Untergeher. Premio Letterario Internazionale Mondello.

  • 1984

    wird das Theaterstück Der Schein trügt (Schauspielhaus Bochum) uraufgeführt, der Roman Holzfällen. Eine Erregung erscheint und wird in Österreich aufgrund einer Klage von Gerhard Lampersberg, der sich durch dieses Buch verunglimpft fühlt, per einstweiliger Verfügung beschlagnahmt.

  • 1985

    wird die Klage von Gerhard Lampersberg zurückgezogen. Im selben Jahr erscheint der Roman Alte Meister. Komödie. Das Stück Der Theatermacher wird bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt.

  • 1986

    werden die Theaterstücke Einfach kompliziert (Schiller-Theater, Berlin) und Ritter, Dene, Voss (Salzburger Festspiele) uraufgeführt. In diesem Jahr erscheint auch Auslöschung. Ein Zerfall, der letzte und umfangreichste Roman von Thomas Bernhard.

  • 1987

    erscheint das Theaterstück Elisabeth II. (Uraufführung 1989, Schiller-Theater, Berlin). Antonio-Feltrinelli-Preis.

  • 1988

    wird am 4. November, trotz einer österreichweiten Kampagne gegen das Stück, Heldenplatz in Wien in der Regie des Burgtheaterdirektors Claus Peymann uraufgeführt. Der Dramolett-Band Der deutsche Mittagstisch (mit Anfang der 1980er Jahre entstandenen Kurzdramen) erscheint. Prix Medicis.

  • 1989

    erscheint mit dem 1959 entstandenen Text In der Höhe. Rettungsversuch, Unsinn einer der ersten längeren Prosatexte von Thomas Bernhard als sein letztes Buch.
    Thomas Bernhard stirbt am 12. Februar 1989, also genau vierzig Jahre und einen Tag nach seinem Großvater, in Gmunden (Oberösterreich).
    Postum erscheint ein Band mit Dramoletten aus den 1980er Jahren (Claus Peymann kauft sich eine Hose und geht mit mir essen).

© Fotoarchiv Thomas Bernhard

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Das Theater, das ich mit vier und mit fünf und mit sechs Jahren für mein ganzes Leben eröffnet habe, ist schon eine in die Hunderttausende von Figuren vernarrte Bühne, die Vorstellungen haben sich seit dem Premierentermin verbessert, die Requisiten sind ausgewechselt, die Schauspieler, die das Schauspiel, das gespielt wird, nicht verstehen, werden hinausgeworfen, so war es immer. Jede dieser Figuren bin ich, der Direktor bin ich. Und das Publikum? Wir können die Bühne in die Unendlichkeit hinein erweitern, sie zusammenschrumpfen lassen auf den Guckkasten des eigenen Kopfes… Ein Kind ist immer ein Schauspieldirektor und ich bin schon sehr früh ein Schauspieldirektor gewesen. Zuerst habe ich hundertprozentig eine Tragödie aufgeführt und dann eine Komödie und dann wieder eine Tragödie, dann vermischte sich das Theater, es ist nicht mehr erkennbar, ob es eine Tragödie oder eine Komödie ist. Das verwirrt die Zuschauer.