Museen & Ausstellungen

Ohlsdorf: Das Bernhard-Haus

»Frau Dr. Botond hat Ihnen sicher schon erzählt, dass ich jetzt schon und ab Februar in der Wirklichkeit im Bauch eines oberösterreichischen Riesen hause, aus dem ich nicht mehr heraus will, der aber nicht bezahlt ist.« (Thomas Bernhard – Siegfried Unseld. Der Briefwechsel)

Im Januar 1965 erwirbt Bernhard im oberösterreichischen Nathal (Ohlsdorf) einen Vierkanthof, den er nur zu einem kleinen Teil mit dem Preisgeld des Bremer Literaturpreises finanzieren kann. Den Rest sollte Verleger Unseld vorstrecken. Seit 1990 ist das Bernhard-Haus für die Öffentlichkeit zugänglich.

Wien: Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek

In der Dauerausstellung des Literaturmuseums der Österreichischen Nationalbibliothek werden diverse Objekte, darunter eine in Mitleidenschaft gezogene Arbeitshose Bernhards gezeigt.

Teil von Thomas Bernhards Arbeitshose nach einem Forstunfall am 7. Jänner 1972 [Foto: Katharina Manojlovic; Österreichische Nationalbibliothek, Sammlung von Handschriften und alten Drucken, Sammlung Karl Ignaz Hennetmair, Sign.: Cod. Ser. n. 42014 bis 42097]

(Die ITBG dankt dem Österreichischen Literaturmuseum für das Foto)

Linz: Oberösterreichisches Literaturmuseum im Stifterhaus

Das oberösterreichische Literaturmuseum im Linzer Stifterhaus zeigt Werke, Realien und Fotografien von ca. 30 Autorinnen und Autoren, darunter die Reiseschreibmaschine Thomas Bernhards.

(Die ITBG dankt dem OÖ. Literaturmuseum und dem Fotografen Otto Saxinger)

Pinsdorf: Salzkammergut-Tierweltmuseum Höller

Durch Bernhards Korrektur (1975) sind der Tierpräparator Alfred Höller und insbesondere die Höllersche Dachkammer in die Literaturgeschichte eingegangen; als Teil des Tierweltmuseums Höller in Pinsdorf bei Gmunden ist sie heute zu besichtigen.

Bernhard, erinnert sich Alfred Höller im Gespräch mit Sepp Dreissinger, »kam zu mir und sagte vielleicht seinen Namen, als ich ihn hereingelassen habe. Er fragte, ob er sich etwas anschauen dürfe. Ich vermutete in ihm einen Kunden […], aber an und für sich wollte er dann die Aurach-Enge sehen […]. Später kam immer gleich die Frage, wenn er gekommen ist: ›Darf ich in die Dachkammer hinauf? Ich muss da noch einmal etwas nachschauen‹. […] Bei mir war das meine Abstellkammer. Er hat sich da mitunter längere Zeit aufgehalten. […] Was er ganz genau alleine gemacht hat oben in der Dachkammer, das weiß ich nicht.« (Alfred Höller: »Höller, Höller, immer wieder Höller«. In: Sepp Dreissinger (Hrsg.): Was reden die Leute. 58 Begegnungen mit Thomas Bernhard. Salzburg / Wien: müry salzmann 2011, S. 327-330, hier S. 327f.)

St. Veit im Pongau: Seelackenmuseum

Zwischen 1949 und 1951 war Thomas Bernhard Patient der Lungenheilanstalt Grafenhof in St. Veit, ein Aufenthalt, den er in seiner autobiografischen Erzählung Die Kälte (1981) literarisiert hat. Neben zwei Schauräumen widmet das Seelackenmuseum, direkt unterhalb der heutigen Landesklinik, dem Schriftsteller einen Thomas-Bernhard-Weg sowie die jährlich stattfindenden Thomas-Bernhard-Tage.